Bürgerenergie-Genossenschaft Kaarst startet im April

Heiner Hannen trägt ein Photovoltaik-Panel
Heinrich Hannen hat kurz vor dem Jahreswechsel einen Rundbrief mit den Plänen zur Bürgerenergie-Genossenschaft geschrieben. Archiv-Foto: BRH

VON HERIBERT BRINKMANN (Rheinische Post)

KAARST Neues von der geplanten Bürgerenergie-Genossenschaft „SonneWindWende“: Am Mittwoch trafen sich zehn Kaarster aus den bestehenden Arbeitskreisen in Korschenbroich mit zehn Mitgliedern der Korschenbroicher Bürgerwind Initiative. Dabei wurde eine Zusammenarbeit beschlossen, fasst Heinrich Hannen vom Gründungsteam zusammen.

Er ist froh, dass es nach über einem Jahr jetzt vorangeht. Für Ende Februar ist die Gründungsversammlung im Kreis der Aktiven geplant, die dann folgende Generalversammlung mit einer Zeichnungsmöglichkeit für Genossenschaftsanteile soll im April stattfinden. Ein Genossenschafts- anteil soll 500 Euro betragen, bis zu 20.000 Euro können gezeichnet werden. Bei der Gründung gibt es kein Eintrittsgeld, nach einem Jahr müssen neue Genossen 100 Euro Eintrittsgeld bezahlen.

Zwei Anlagen auf privaten Häusern sind bereits in den Blick genommen und könnten relativ schnell verwirklicht werden. Dabei geht es um zwei Dächer mit jeweils einer Anlage von 100 Kilowatt/peak Zurzeit werden Angebote erstellt, teilte Hannen in einem Rundbrief zum Jahresende mit. Durch die Änderung des Baugesetzes entsteht eine Verpflichtung für Solaranlagen auch auf sanierten Dächern. Das gilt auch für städtische Gebäude. Da aber viele Städte klamm seien, so Hannen weiter, könne hier die Bürger-Energie-Genossenschaft helfen, die Investition zu stemmen.

Mit einem Businessplan und den Daten der geplanten ersten Anlagen wollen sich die Gründer am 11. Januar mit Christoph Gottwald, Gründungsberater vom Genossenschaftsverband, treffen. Er wird auch beim Gründungstreffen dabei sein, damit alles Hand und Fuß habe. Parallel habe die AG Kommunikation/Politik mittlerweile mit allen demokratischen Parteien in Kaarst gesprochen. Hinzukämen drei Treffen mit den Stadtwerken Kaarst, mit Bürgermeisterin Ursula Baum und der Technischen Beogeordneten Sigrid Burkhart sowie anderen Vertretern der Stadtverwaltung, außerdem wurden Gespräche mit Banken, Handwerksbetrieben und anderen Energiegenossenschaften geführt. Der Arbeitskreis Marketing gestalte nach einem Flyer noch einen Internetauftritt.

Beim vergangenen Sprecherratstreffen stellte Martin Kresse die Korschenbroicher Bürgerwind-Initiative vor. Dort war der Wunsch aufgekommen, zusammen mit den Kaarstern die Genossenschaft zu gründen und dadurch breiter aufzustellen. Die Korschenbroicher brächten bei ihren Mitgliedem einiges an Kompetenz mit, dort gäbe es eine Rechtsanwältin, einen Solar- hauern und noch weitere Expertise, die den Kaarster Gründerkreis ergänzen könnten. Noch wichtiger erscheint eine konkrete Liste mit städtischen Dächern, auf denen die Stadt Korschenbroich gerne Solaranlagen sähe. Diese könnte durch die geplante Genossenschaft finanziert werden.