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120 neue Anteile für die Bürger-Energie-Genossenschaft SonneWindWende Kaarst-Korschenbroich

Die Vorstandsmitglieder der Bürger-Energie-Genossenschaft SonneWindWende machten kräftig Werbung und konnten die ehemalige NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn als prominente Motivatorin gewinnen.

Mit dem bisher „eingefahren“ Kapital plant die Bürger-Energie-Genossenschaft, Projekte auf privaten und städtischen Dächern zu realisieren. Ein Anteil liegt bei 500 Euro und jeder Anteilseigner hat eine Stimme, unabhängig von der Beteiligungssumme.

Die Unterstützung der Kaarster Bürgermeisterin Ursula Baum und von Bärbel Höhn zeigt die Bedeutung des Projekts im Hinblick auf den Klimawandel und die Erhaltung der Artenvielfalt.

Heiner Hannen, als Vorstand der Bürger-Energie-Genossenschaft, warf einen Blick in die Zukunft: „Wir starten mit Fotovoltaikanlagen, planen aber auch den Ausbau von Windkraft, Biogas und der Wärmeversorgung. Die Stadtwerke sehen wir nicht als Konkurrenten, sondern möchten gemeinsam mit ihnen Projekte realisieren“, so Hannen.

Manfred Jung, Banker im Ruhestand, und zuständig für die Finanzen der Bürger-Energie-Genossenschaft erklärte, man plane einen metallverarbeitenden Betrieb in Kaarst und einen Logistikbetrieb in Korschenbroich mit Fotovoltaikanlagen auszustatten, hierfür werde man das bereits vorhandene Eigenkapital verwenden. Natürlich werde sich der Verein um Fördergelder bemühen.

Zum Abschluss sprach Hans-Christian Markert, der Vorsitzende des Kreisumweltausschusses und Mitglied der Kaarster Grünen. Er verkündete: „Ich werde gleich auch Genosse sein“. Außerdem sagte er, dass ihm der Optimismus gefiel, der im Saal herrschte.

Die Beratungen mit den Gründungsexperten des Genossenschaftsverbandes verliefen positiv. Die Initiatoren streben die Gründung im ersten Quartal an.

VON HERIBERT BRINKMANN erschienen in Rheinische Post

KAARST | Zufrieden zeigte sich Christoph Gottwald vom Genossenschaftsverband mit den Vorbereitungen der Kaarster Bürger-Energie-Genossenschaft in Gründung. Sowohl die geplante Satzung als auch der Businessplan seien auf einem guten Wege. Jetzt kamen die Kaarster mit Mitgliedern der Korschenbroicher Bürgerwind-Initiative zusammen. Beide Gruppen wollen die künftige Genossenschaft gemeinsam gründen.

Heiner Hannen aus Kaarst erinnerte vor knapp 20 Mitgliedern der Arbeitskreise, dass sich in den vergangenen zehn Jahren in der Stadt Kaarst nichts in Sachen erneuerbare Energie getan habe. Er kenne in Kaarst keine Fotovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Dächern. „Wenn die Stadt nichts tut, müssen wir Bürger ran.“ Für Hannen war die folgerichtige Konsequenz, eine Energiegenossenschaft der Bürger zu initiieren. Wilhelm Raiffeisen hat 1870, vor 150 Jahren, die Genossenschaft geschaffen. „Wir erneuern diese. So können wir viele Kaarster und Korschenbroicher mitnehmen und gemeinsam Größeres schaffen als jeder für sich allein“, so Hannen in einem Rundschreiben. Und die Idee hat gezündet. Mit den Vorbereitungen sind die verschiedenen Arbeitskreise im vergangenen Jahr bereits weit gekommen. „In wenigen Wochen gründen wir“, so Hannen weiter. Am 23. Februar oder 15. März soll die Genossenschaft im kleinen Kreis mit einer Generalversammlung gegründet werden. Eine große öffentliche Versammlung soll danach anberaumt werden.

Die Arbeitsgruppe PV hat auch bereits zwei Objekte gefunden. Auf beiden Dächern könnte jeweils eine Fotovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 100 KW/peak installiert und durch die Genossenschaft finanziert werden. Dabei handele es sich um private Häuser, keine öffentlichen Gebäude. Aber die Stadt Korschenbroich habe bereits eine Wunschliste mit möglichen Dächern zusammengestellt. Bei der Zusammenkunft der Aktiven war auch zu hören, dass beide Städte, also Kaarst und Korschenbroich, in die Genossenschaft miteinsteigen wollen, das könne aber auch erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Die bereits im Frühjahr 2023 gegründete Genossenschaft Bürgerenergie Hemmerden hat bereits mit über 400 Anteilseignern einen großen Zulauf. Stadt Grevenbroich und der Rhein-Kreis Neuss kamen hinzu.

Die Kaarst-Korschenbroicher Bürger-Energie-Genossenschaft mit dem Namen „SonneWindWende“ sieht für den künftigen Vorstand drei Mitglieder vor, für den Aufsichtsrat fünf – aus beiden Städten. Als Aufsichtsratsvorsitzender ist der Kaarster Ex-Bürgermeister Franz-Josef Moormann im Gespräch. Im ersten Jahr sollen die Genossenschaftsteile für 500 Euro ohne Eintrittsgeld gezeichnet werden können. Ein Jahr nach der Gründung soll es ein Eintrittsgeld von 100 Euro geben.