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Generalversammlung der SWW Bürgerenergiegenossenschaft

SWW Generalversammlung; v.l.n.r. Heiner Hannen, Axel Thomae, Manfred Jung. Foto: H-J. Kronen

Rund 120 Mitglieder folgten der Einladung des Vorstandes der SonneWindWende Bürger-Energie-Genossenschaft eG am vergangenen Freitagabend, 28. März 2025, zur zweiten Generalversammlung in der Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums in Kaarst-Vorst.

Die erste „echte“ Generalversammlung mit Mitgliedern, die nicht zum Gründungskreis gehören, hat somit in etwa ein Drittel der Anteilseigner angezogen. Die erste Generalversammlung war Teil der Gründungsversammlung im Februar 2024.

Aufsichtsratsvorsitzende Monika Zimmermann begrüßte die Anwesenden, stellte die Beschlussfähigkeit fest und führte durch die Sitzung. Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder stellten sich vor und berichteten über die Arbeit im ersten Geschäftsjahr und zeigten Zukunftspläne auf.

Die Zahlen sprechen für sich: über 330 Mitglieder, mehr als 500.000 Euro Einlagen, eine realisierte Solaranlage für knapp 70.000 Euro auf einem Dach von Küppers Baustoffe in Büttgen. Dabei wurde sparsam gehaushaltet – nicht zuletzt durch das rein ehrenamtliche Engagement aller Aktiven – und nur etwas mehr als 10.000 € Kosten verbucht. Diese wurden nach einstimmigem Beschluss auf das folgende Geschäftsjahr vorgetragen, da im ersten Geschäftsjahr noch keine Einnahmen erzielt werden konnten. Per Mitgliederbeschlüssen wurde auch alle weiteren Anträge angenommen: Protokollgenehmigung, Genehmigung des Jahresabschlusses 2024, Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Eine lebhafte Fragerunde zeigte das große Interesse der Mitglieder. Nachfragen wurden kompetent beantwortet, Anregungen gegeben und angenommen. Nach dem offiziellen Ende lud die Genossenschaft noch zu persönlichen Gesprächen bei einem Getränk. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Mitglieder zufrieden und vertrauensvoll nach Hause gingen.

Das zeigen auch diese aktuellen Zahlen: Nach den beiden Informationsveranstaltungen in Kaarst und Korschenbroich im Februar und März 2025 konnten sich die Ehrenamtler über 37 neue Mitglieder mit zusammen 108 Anteilen freuen, bei der Generalversammlung kamen weitere 16 Anteile hinzu. Somit ist der aktuelle Stand 379 Mitglieder mit 1.127 Anteilen. Ansporn und Vertrauensvorschuss zugleich für die Aktiven von SonneWindWende.

Jochen Andretzky und Martin Dielen Foto: H-J. Kronen

Bürgermeisterin Uschi Baum mit Horst Giesen, Jürgen Reichert, Heinrich Hannen, Axel Thomae und Manfred Jung von SonneWindWende (vlnr) - Foto: SonneWindWende / Anja Thomae

Bürgermeisterin Uschi Baum mit Horst Giesen, Jürgen Reichert, Heinrich Hannen, Axel Thomae und Manfred Jung von SonneWindWende (vlnr) – Foto: SonneWindWende / Anja Thomae

In der Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums kamen rund 80 Personen zusammen, um sich über den aktuellen Stand der Kaarst-Korschenbroicher Bürger-Energie-Genossenschaft zu informieren. Horst Giesen führte rund 100 Minuten durch das Programm mit Bilanz des ersten Geschäftsjahres, aktueller Situation sowie Ausblicken auf Zukunftspläne. Eine intensive Fragerunde zeigte im Anschluss das große Interesse des Publikums.

Uschi Baum, Bürgermeisterin der Stadt Kaarst, sprach ein kurzes Grußwort. Sie hob die Wichtigkeit der Energiewende „für unsere Kinder“ hervor. Selbstkritisch zeigte sie sich bzgl. der Nutzung städtischer Dächer und stellte gleichzeitig klar, dass die Stadt Kaarst weiter eng mit der Genossenschaft zusammenarbeiten wolle. Perspektivisch stellte sie die Nutzung des Dachs der Feuerwache Kaarst in Aussicht – wenn auch wegen des geplanten Erweiterungsbaus noch unter Vorbehalt.

Uschi Baum (FDP) ist selbst auch Mitglied der Genossenschaft, ebenso ihre beiden Vorgänger im Amt Franz-Josef Moormann und Dr. Ulrike Nienhaus (beide CDU), der CDU-Bewerber um das Bürgermeisteramt Christian Horn-Heinemann sowie der ehemalige Bürgermeister der Stadt Korschenbroich Heinz Josef Dick (CDU). Heiner Hannen, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft und selbst Mitglied der Grünen, unterstrich, dass dies nicht zuletzt die politische Neutralität von SonneWindWende zeige.

Mittlerweile haben sich 336 Mitglieder der Genossenschaft angeschlossen und über 500.000 € eingezahlt, konnte Finanzvorstand Manfred Jung berichten. In der vergangenen Woche konnte auch die erste Solaranlage auf einem Hallendach bei Küppers Baustoffe in Büttgen montiert werden. Hierfür hat die Genossenschaft rund 70.000 € investiert. Die Volleinspeiser-Anlage hat eine Leistung von 82 kWp. 

Selim Cubukcu, Geschäftsführer Rhein-West Solar GmbH, Wolfgang Weber, Heinrich Hannen, Günther Muck, Geschäftsführer Küppers-Büttgen Baustoffe und Fachmarkt GmbH, Manfred Jung (vlnr), Foto: SonneWindWende / Axel Thomae

Selim Cubukcu, Geschäftsführer Rhein-West Solar GmbH, Wolfgang Weber, Heinrich Hannen, Günther Muck, Geschäftsführer Küppers-Büttgen Baustoffe und Fachmarkt GmbH, Manfred Jung (vlnr), Foto: SonneWindWende / Axel Thomae

Zukünftig werden die Ehrenamtler vermehrt auf den Stromverbrauch vor Ort setzen, denn die Vergütung der eingespeisten Strommenge wird zunehmend unattraktiv. Bei stromintensiven Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern, Seniorenheimen etc. entlastet dies nicht nur die Netze, sondern auch die Kassen der Betreiber. Auch Mehrparteienhäuser eignen sich zum Vorteil aller Beteiligten: die Bewohner profitieren von günstigen Stromtarifen, für die Genossenschaft durch eine bessere Rentabilität der Anlage. Vorstand Axel Thomae bat in diesem Zusammenhang auch um Kontaktvermittlung zu möglichen Dachgebern, vorzugsweise über die Homepage www.sonne-wind-wende.de. 

Weitere wichtige Schlagworte für die kommenden Jahre waren Strombilanzkreismodell und Mieterstrom, Freiflächenanlage, Beteiligung an Windkraftanlagen, Installationen von Stromspeichern, Biogasanlage an der Kompostieranlage Korschenbroich … Ideen haben die Genossenschaftler mehr als genug.

Auch in der RP wurde über „Die erste PV-Anlage am Netz“ berichtet. Unter folgendem Link ist der Beitrag nachzulesen.

Eine weitere Infoveranstaltung ist für Mittwoch, 12. März 2025, 18 Uhr, in der Aula des Gymnasiums Korschenbroich, angesetzt.

Erstes Genossenschaftsprojekt der SonneWindWende bei Küppers in Büttgen
Manfred Jung, Vorstand Finanzen und Mitgliederverwaltung, und Heinrich Hannen, Vorsitzender des Vorstandes (v.li.n.re.)
Foto: SonneWindWende / Axel Thomae

Die Freude bei der SonneWindWende Bürger-Energie-Genossenschaft ist groß: am Abend des 05. Februar 2025 konnte der erste Dachnutzungsvertrag mit Küppers Baustoffe in Büttgen unterzeichnet werden. Das ist auch der Lohn für viel Arbeit der Projektgruppe, die viel Zeit in zahlreiche Projekte gesteckt hat und immer wieder Rückschläge hinnehmen musste. 

Auch sonst kann sich die Bilanz nach dem ersten Geschäftsjahr der Genossenschaft sehen lassen. Aus den vierzig Gründungsmitgliedern im März vergangenen Jahres sind mittlerweile rund 350 Mitglieder geworden, die knapp 500 t€ eingezahlt haben.

Aus diesen Einlagen kann auch die Photovoltaikanlage bei Küppers Baustoffe finanziert werden. Auf 400 qm Dachfläche wird schon in den nächsten Tagen mit der Montage der 85 kWp-Anlage begonnen, die als Volleinspeisungsanlage konzipiert ist.

Auch für weitere drei bis vier Anlagen sei noch ausreichend Geld auf dem Konto. Man sei unter anderem mit der Stadt Kaarst und der evangelischen Kirchengemeinde Kaarst im Gespräch. Auch in Korschenbroich wird mit der Stadtverwaltung gesprochen. Großen Wert legt die Genossenschaft auf eine enge Bindung an die Region, die Wertschöpfung soll in Kaarst, Korschenbroich und Umgebung bleiben. 

Das Modell der Volleinspeisung wird durch Gesetzesänderungen zukünftig unrentabel. Zukünftig wird die Genossenschaft bevorzugt Projekte verfolgen, wo der Strom vor Ort verbraucht wird. Ein Beispiel sei ein in Wohneinheiten umgebauter Bauernhof. Hier profitieren die Wohnungsnutzer von günstigeren Stromtarifen, die Netze werden entlastet und die Rentabilität für die Mitglieder der SonneWindWende sei ebenfalls besser. 

In zwei Informationsveranstaltungen (Freitag, 21.02., 18 Uhr, im GBG Kaarst, und Mittwoch, 12.03., 18 Uhr, Gymnasium Korschenbroich) werden die Genossenschaftler der Öffentlichkeit ihr Konzept erläutern, über das erste Geschäftsjahr berichten sowie einen Ausblick aufzeigen. Natürlich wird auch kräftig die Werbetrommel gerührt. Für zukünftige Projekte gibt es zahlreiche Ideen – von Stromspeichern bis hin zu einer Freiflächenanlage. Und dafür wird weiter Geld aus Anteilsverkäufen benötigt.

Den Beitrag können Sie auch bei „Der Lokalbote“ unter diesem Link nachlesen.

Auch in der RP wurde über den ersten Dachnutzungsvertrag der SonneWindWende Bürger-Energie-Genossenschaft berichtet. Unter folgendem Link ist der Beitrag nachzulesen.

Neuauflage des Kaarster Wirtschaftstreff

Am 12. September 2024 fand erstmals seit 2015 wieder das Netzwerktreffen der Kaarster Unternehmer im Autohaus Timmermanns statt. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Kaarst und die IHK Mittlerer Niederrhein luden gemeinsam unter dem Motto „Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor“ ein.

Netzwerk und Nachhaltigkeit – darum ging und geht es:

Synergien müssen genutzt werden, um den Erfolg aller zu sichern. Und an der Stelle kommt die Bürger-Energie-Genossenschaft SonneWindWende Kaarst-Korschenbroich eG ins Spiel: „Gemeinsam mit den Akteuren von Wirtschaft, Stadt und Kreis sowie den Versorgungsbetrieben ist es Ziel unserer Genossenschaft, die regenerative Energiegewinnung in der Region anzuschieben.“, so Heiner Hannen, Vorstandsvorsitzender.

Am Informationsstand der Genossenschaft kamen gute Gespräche mit anderen Teilnehmern zustande. „Wir sind weiter auf der Suche nach großen, geeigneten Dächern ab 400 qm zur Errichtung von Photovoltaikanlagen. Im Idealfall wird der oben produzierte Strom direkt unten verbraucht.“, so Hannen weiter.

Dieser Ansatz wurde von den Teilnehmenden aufmerksam verfolgt, zumal mehrere Referenten in ihren Vorträgen die Genossenschaft mit konkreten Dachflächen in Verbindung brachten. „Insgesamt ein erfolgreicher Abend für unsere Sache!“, waren sich Anja Latrouite und Manfred Jung, beide im Vorstand von SonneWindWende, einig. „Wir hoffen, dass sich dies auch bald in weiter steigenden Mitgliederzahlen und der Akquisition von PV-tauglichen Dächern niederschlägt. Bis jetzt ist unsere Bilanz für die kurze Zeit seit unserer Eintragung im Juni dieses Jahres sehr ordentlich: rund 270 Mitglieder und über 400.000 € Kapital.“, so Finanzvorstand Jung weiter.

Dachflächen können private, gewerbliche und institutionelle Eigner zur Verfügung stellen, denen natürlich auch eine Mitgliedschaft offen steht.