
SWW Inforveranstaltung in Korschenbroich; v.l.n.r. Heiner Hannen, Manfred Jung und Axel Thomae. Foto: Bodo P. Schmitz
Vor einem Jahr ist die Bürger-Energiegenossenschaft „SonneWindWende“ Kaarst-Korschenbroich gegründet worden. Inzwischen ist die erste große Photovoltaik-Anlage ans Netz gegangen. Bei einer Infoveranstaltung gab es weitere Neuigkeiten.
Über die Installation der Anlage mit einer Leistung von 82 Kilowatt-Peak (kWp) auf dem Dach des Unternehmens „Baustoffe Küppers“ in Kaarst-Büttgen informierte die Genossenschaft unter anderem bei ihrer Info-Veranstaltung in der Aula des Gymnasiums Korschenbroich. Rund 200 Interessierte waren gekommen.

Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister Hans-Willi Türks. Foto: Bodo P. Schmitz
Heinz-Willi Türks, erster stellvertretender Bürgermeister, betonte die Bedeutung erneuerbarer Energien und lobte das Engagement der Ehrenamtlichen: „Die Energiewende beginnt hier vor Ort. Sie stärkt nicht nur unsere Umwelt, sondern auch die lokale Wirtschaft.“ Er lud alle Anwesenden dazu ein, sich an dem Projekt zu beteiligen – nicht nur finanziell, sondern auch mit Arbeitseinsatz.

Finanzvorstand Manfred Jung zog eine positive Bilanz. Foto: Bodo P. Schmitz
Finanzvorstand Manfred Jung zog eine positive Bilanz: Die Genossenschaft habe nach nur einem Jahr seit ihrer Gründung 348 Mitglieder, die inzwischen 520.000 Euro investiert haben. Die Investition von 70.000 Euro für die PV-Anlage in Kaarst bezeichnete er als Start einer vielversprechenden Entwicklung. Vorstand Axel Thomae erklärte, dass sich das Konzept der Genossenschaft weiterentwickeln werde. Da die Vergütung für eingespeisten Strom sinkt, liegt der Fokus zunehmend auf dem direkten Verbrauch vor Ort. Vor allem Schulen, Krankenhäuser und Seniorenheime profitieren von günstigem Ökostrom. Auch Mehrparteienhäuser können durch gemeinschaftliche Nutzung profitieren. Thomae rief dazu auf, potenzielle Dachflächen über die Homepage www.sonne-wind-wende.de zu melden.
Für die Zukunft hat die Genossenschaft viele Pläne: Sie möchte sich an Windkraftprojekten beteiligen, das Mieter-Strommodell ausbauen, in Freiflächen-Solaranlagen investieren und auch Überlegungen zur Errichtung einer Biogasanlage gibt es. Dafür würde sich zum Beispiel die Kompostieranlage in Korschenbroich eignen.

Heiner Hannen, Bio-Bauer aus Kaarst und Vorstandsmitglied. Foto: Bodo P. Schmitz
Heiner Hannen, Bio-Bauer aus Kaarst und Vorstandsmitglied, berichtete von seiner Motivation: „Seit 35 Jahren betreibe ich meinen eigenen Hof nachhaltig. Verantwortung für unsere Zukunft, den Erhalt der Artenvielfalt und für das Klima zu übernehmen, ist mir eine Herzensangelegenheit.“ Die Genossenschaft sehe sich nicht nur als Stromerzeuger, sondern als Dienstleister der lokalen Gesellschaft.
Mitglieder können sich mit einer Beteiligung von 500 Euro einbringen. Ziel sei, langfristig eine Dividende von zwei bis drei Prozent zu erzielen. Bei der anschließenden intensiven Fragerunde zeigte sich das große Interesse an dieser Genossenschaftsidee.

An diesem Abend gab es für jeden Vertragsabschluss eine Tasse der SWW Foto: Bodo P. Schmitz
Auch in der RP wurde am 17.03.2025 über die Infoveranstaltung berichtet.
Alle Fotos von diesem Abend wurden erstellt von:
Bodo P. Schmitz; web: www.mutbuergerdokus.de