Schlagwortarchiv für: Bürger-Energie

SWW Inforveranstaltung in Korschenbroich; v.l.n.r. Heiner Hannen, Manfred Krug und Axel Thomae. Finanzvorstand Manfred Jung zog eine positive Bilanz. Foto: Bodo P. Schmitz

SWW Inforveranstaltung in Korschenbroich; v.l.n.r. Heiner Hannen, Manfred Jung und Axel Thomae.  Foto: Bodo P. Schmitz

Vor einem Jahr ist die Bürger-Energiegenossenschaft „SonneWindWende“ Kaarst-Korschenbroich gegründet worden. Inzwischen ist die erste große Photovoltaik-Anlage ans Netz gegangen. Bei einer Infoveranstaltung gab es weitere Neuigkeiten.

Über die Installation der Anlage mit einer Leistung von 82 Kilowatt-Peak (kWp) auf dem Dach des Unternehmens „Baustoffe Küppers“ in Kaarst-Büttgen informierte die Genossenschaft unter anderem bei ihrer Info-Veranstaltung in der Aula des Gymnasiums Korschenbroich. Rund 200 Interessierte waren gekommen.

Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister Hans-Willi Türks. Foto: Bodo P. Schmitz

Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister Hans-Willi Türks. Foto: Bodo P. Schmitz

Heinz-Willi Türks, erster stellvertretender Bürgermeister, betonte die Bedeutung erneuerbarer Energien und lobte das Engagement der Ehrenamtlichen: „Die Energiewende beginnt hier vor Ort. Sie stärkt nicht nur unsere Umwelt, sondern auch die lokale Wirtschaft.“ Er lud alle Anwesenden dazu ein, sich an dem Projekt zu beteiligen – nicht nur finanziell, sondern auch mit Arbeitseinsatz.

Finanzvorstand Manfred Jung zog eine positive Bilanz. Foto: Bodo P. Schmitz

Finanzvorstand Manfred Jung zog eine positive Bilanz. Foto: Bodo P. Schmitz

Finanzvorstand Manfred Jung zog eine positive Bilanz: Die Genossenschaft habe nach nur einem Jahr seit ihrer Gründung 348 Mitglieder, die inzwischen 520.000 Euro investiert haben. Die Investition von 70.000 Euro für die PV-Anlage in Kaarst bezeichnete er als Start einer vielversprechenden Entwicklung. Vorstand Axel Thomae erklärte, dass sich das Konzept der Genossenschaft weiterentwickeln werde. Da die Vergütung für eingespeisten Strom sinkt, liegt der Fokus zunehmend auf dem direkten Verbrauch vor Ort. Vor allem Schulen, Krankenhäuser und Seniorenheime profitieren von günstigem Ökostrom. Auch Mehrparteienhäuser können durch gemeinschaftliche Nutzung profitieren. Thomae rief dazu auf, potenzielle Dachflächen über die Homepage www.sonne-wind-wende.de zu melden.

Für die Zukunft hat die Genossenschaft viele Pläne: Sie möchte sich an Windkraftprojekten beteiligen, das Mieter-Strommodell ausbauen, in Freiflächen-Solaranlagen investieren und auch Überlegungen zur Errichtung einer Biogasanlage gibt es. Dafür würde sich zum Beispiel die Kompostieranlage in Korschenbroich eignen.

Heiner Hannen, Bio-Bauer aus Kaarst und Vorstandsmitglied. Foto: Bodo P. Schmitz

Heiner Hannen, Bio-Bauer aus Kaarst und Vorstandsmitglied. Foto: Bodo P. Schmitz

Heiner Hannen, Bio-Bauer aus Kaarst und Vorstandsmitglied, berichtete von seiner Motivation: „Seit 35 Jahren betreibe ich meinen eigenen Hof nachhaltig. Verantwortung für unsere Zukunft, den Erhalt der Artenvielfalt und für das Klima zu übernehmen, ist mir eine Herzensangelegenheit.“ Die Genossenschaft sehe sich nicht nur als Stromerzeuger, sondern als Dienstleister der lokalen Gesellschaft.

Mitglieder können sich mit einer Beteiligung von 500 Euro einbringen. Ziel sei, langfristig eine Dividende von zwei bis drei Prozent zu erzielen. Bei der anschließenden intensiven Fragerunde zeigte sich das große Interesse an dieser Genossenschaftsidee.

An diesem Abend gab es für jeden Vertragsabschluss eine Tasse der SWW Foto: Bodo P. Schmitz

Auch in der RP wurde am 17.03.2025 über die Infoveranstaltung berichtet.

Alle Fotos von diesem Abend wurden erstellt von:
Bodo P. Schmitz; web: www.mutbuergerdokus.de

Bürgermeisterin Uschi Baum mit Horst Giesen, Jürgen Reichert, Heinrich Hannen, Axel Thomae und Manfred Jung von SonneWindWende (vlnr) - Foto: SonneWindWende / Anja Thomae

Bürgermeisterin Uschi Baum mit Horst Giesen, Jürgen Reichert, Heinrich Hannen, Axel Thomae und Manfred Jung von SonneWindWende (vlnr) – Foto: SonneWindWende / Anja Thomae

In der Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums kamen rund 80 Personen zusammen, um sich über den aktuellen Stand der Kaarst-Korschenbroicher Bürger-Energie-Genossenschaft zu informieren. Horst Giesen führte rund 100 Minuten durch das Programm mit Bilanz des ersten Geschäftsjahres, aktueller Situation sowie Ausblicken auf Zukunftspläne. Eine intensive Fragerunde zeigte im Anschluss das große Interesse des Publikums.

Uschi Baum, Bürgermeisterin der Stadt Kaarst, sprach ein kurzes Grußwort. Sie hob die Wichtigkeit der Energiewende „für unsere Kinder“ hervor. Selbstkritisch zeigte sie sich bzgl. der Nutzung städtischer Dächer und stellte gleichzeitig klar, dass die Stadt Kaarst weiter eng mit der Genossenschaft zusammenarbeiten wolle. Perspektivisch stellte sie die Nutzung des Dachs der Feuerwache Kaarst in Aussicht – wenn auch wegen des geplanten Erweiterungsbaus noch unter Vorbehalt.

Uschi Baum (FDP) ist selbst auch Mitglied der Genossenschaft, ebenso ihre beiden Vorgänger im Amt Franz-Josef Moormann und Dr. Ulrike Nienhaus (beide CDU), der CDU-Bewerber um das Bürgermeisteramt Christian Horn-Heinemann sowie der ehemalige Bürgermeister der Stadt Korschenbroich Heinz Josef Dick (CDU). Heiner Hannen, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft und selbst Mitglied der Grünen, unterstrich, dass dies nicht zuletzt die politische Neutralität von SonneWindWende zeige.

Mittlerweile haben sich 336 Mitglieder der Genossenschaft angeschlossen und über 500.000 € eingezahlt, konnte Finanzvorstand Manfred Jung berichten. In der vergangenen Woche konnte auch die erste Solaranlage auf einem Hallendach bei Küppers Baustoffe in Büttgen montiert werden. Hierfür hat die Genossenschaft rund 70.000 € investiert. Die Volleinspeiser-Anlage hat eine Leistung von 82 kWp. 

Selim Cubukcu, Geschäftsführer Rhein-West Solar GmbH, Wolfgang Weber, Heinrich Hannen, Günther Muck, Geschäftsführer Küppers-Büttgen Baustoffe und Fachmarkt GmbH, Manfred Jung (vlnr), Foto: SonneWindWende / Axel Thomae

Selim Cubukcu, Geschäftsführer Rhein-West Solar GmbH, Wolfgang Weber, Heinrich Hannen, Günther Muck, Geschäftsführer Küppers-Büttgen Baustoffe und Fachmarkt GmbH, Manfred Jung (vlnr), Foto: SonneWindWende / Axel Thomae

Zukünftig werden die Ehrenamtler vermehrt auf den Stromverbrauch vor Ort setzen, denn die Vergütung der eingespeisten Strommenge wird zunehmend unattraktiv. Bei stromintensiven Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern, Seniorenheimen etc. entlastet dies nicht nur die Netze, sondern auch die Kassen der Betreiber. Auch Mehrparteienhäuser eignen sich zum Vorteil aller Beteiligten: die Bewohner profitieren von günstigen Stromtarifen, für die Genossenschaft durch eine bessere Rentabilität der Anlage. Vorstand Axel Thomae bat in diesem Zusammenhang auch um Kontaktvermittlung zu möglichen Dachgebern, vorzugsweise über die Homepage www.sonne-wind-wende.de. 

Weitere wichtige Schlagworte für die kommenden Jahre waren Strombilanzkreismodell und Mieterstrom, Freiflächenanlage, Beteiligung an Windkraftanlagen, Installationen von Stromspeichern, Biogasanlage an der Kompostieranlage Korschenbroich … Ideen haben die Genossenschaftler mehr als genug.

Auch in der RP wurde über „Die erste PV-Anlage am Netz“ berichtet. Unter folgendem Link ist der Beitrag nachzulesen.

Eine weitere Infoveranstaltung ist für Mittwoch, 12. März 2025, 18 Uhr, in der Aula des Gymnasiums Korschenbroich, angesetzt.

Erstes Genossenschaftsprojekt der SonneWindWende bei Küppers in Büttgen
Manfred Jung, Vorstand Finanzen und Mitgliederverwaltung, und Heinrich Hannen, Vorsitzender des Vorstandes (v.li.n.re.)
Foto: SonneWindWende / Axel Thomae

Die Freude bei der SonneWindWende Bürger-Energie-Genossenschaft ist groß: am Abend des 05. Februar 2025 konnte der erste Dachnutzungsvertrag mit Küppers Baustoffe in Büttgen unterzeichnet werden. Das ist auch der Lohn für viel Arbeit der Projektgruppe, die viel Zeit in zahlreiche Projekte gesteckt hat und immer wieder Rückschläge hinnehmen musste. 

Auch sonst kann sich die Bilanz nach dem ersten Geschäftsjahr der Genossenschaft sehen lassen. Aus den vierzig Gründungsmitgliedern im März vergangenen Jahres sind mittlerweile rund 350 Mitglieder geworden, die knapp 500 t€ eingezahlt haben.

Aus diesen Einlagen kann auch die Photovoltaikanlage bei Küppers Baustoffe finanziert werden. Auf 400 qm Dachfläche wird schon in den nächsten Tagen mit der Montage der 85 kWp-Anlage begonnen, die als Volleinspeisungsanlage konzipiert ist.

Auch für weitere drei bis vier Anlagen sei noch ausreichend Geld auf dem Konto. Man sei unter anderem mit der Stadt Kaarst und der evangelischen Kirchengemeinde Kaarst im Gespräch. Auch in Korschenbroich wird mit der Stadtverwaltung gesprochen. Großen Wert legt die Genossenschaft auf eine enge Bindung an die Region, die Wertschöpfung soll in Kaarst, Korschenbroich und Umgebung bleiben. 

Das Modell der Volleinspeisung wird durch Gesetzesänderungen zukünftig unrentabel. Zukünftig wird die Genossenschaft bevorzugt Projekte verfolgen, wo der Strom vor Ort verbraucht wird. Ein Beispiel sei ein in Wohneinheiten umgebauter Bauernhof. Hier profitieren die Wohnungsnutzer von günstigeren Stromtarifen, die Netze werden entlastet und die Rentabilität für die Mitglieder der SonneWindWende sei ebenfalls besser. 

In zwei Informationsveranstaltungen (Freitag, 21.02., 18 Uhr, im GBG Kaarst, und Mittwoch, 12.03., 18 Uhr, Gymnasium Korschenbroich) werden die Genossenschaftler der Öffentlichkeit ihr Konzept erläutern, über das erste Geschäftsjahr berichten sowie einen Ausblick aufzeigen. Natürlich wird auch kräftig die Werbetrommel gerührt. Für zukünftige Projekte gibt es zahlreiche Ideen – von Stromspeichern bis hin zu einer Freiflächenanlage. Und dafür wird weiter Geld aus Anteilsverkäufen benötigt.

Den Beitrag können Sie auch bei „Der Lokalbote“ unter diesem Link nachlesen.

Auch in der RP wurde über den ersten Dachnutzungsvertrag der SonneWindWende Bürger-Energie-Genossenschaft berichtet. Unter folgendem Link ist der Beitrag nachzulesen.

Neuauflage des Kaarster Wirtschaftstreff

Am 12. September 2024 fand erstmals seit 2015 wieder das Netzwerktreffen der Kaarster Unternehmer im Autohaus Timmermanns statt. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Kaarst und die IHK Mittlerer Niederrhein luden gemeinsam unter dem Motto „Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor“ ein.

Netzwerk und Nachhaltigkeit – darum ging und geht es:

Synergien müssen genutzt werden, um den Erfolg aller zu sichern. Und an der Stelle kommt die Bürger-Energie-Genossenschaft SonneWindWende Kaarst-Korschenbroich eG ins Spiel: „Gemeinsam mit den Akteuren von Wirtschaft, Stadt und Kreis sowie den Versorgungsbetrieben ist es Ziel unserer Genossenschaft, die regenerative Energiegewinnung in der Region anzuschieben.“, so Heiner Hannen, Vorstandsvorsitzender.

Am Informationsstand der Genossenschaft kamen gute Gespräche mit anderen Teilnehmern zustande. „Wir sind weiter auf der Suche nach großen, geeigneten Dächern ab 400 qm zur Errichtung von Photovoltaikanlagen. Im Idealfall wird der oben produzierte Strom direkt unten verbraucht.“, so Hannen weiter.

Dieser Ansatz wurde von den Teilnehmenden aufmerksam verfolgt, zumal mehrere Referenten in ihren Vorträgen die Genossenschaft mit konkreten Dachflächen in Verbindung brachten. „Insgesamt ein erfolgreicher Abend für unsere Sache!“, waren sich Anja Latrouite und Manfred Jung, beide im Vorstand von SonneWindWende, einig. „Wir hoffen, dass sich dies auch bald in weiter steigenden Mitgliederzahlen und der Akquisition von PV-tauglichen Dächern niederschlägt. Bis jetzt ist unsere Bilanz für die kurze Zeit seit unserer Eintragung im Juni dieses Jahres sehr ordentlich: rund 270 Mitglieder und über 400.000 € Kapital.“, so Finanzvorstand Jung weiter.

Dachflächen können private, gewerbliche und institutionelle Eigner zur Verfügung stellen, denen natürlich auch eine Mitgliedschaft offen steht.

Der Stand der SonneWindWende BEG auf dem Hoffest

Die SonneWindWendeBürger-Energie-Genossenschaft Kaarst-Korschenbroich eG nahm mit großem Erfolg am diesjährigen Hoffest des Lammertzhof in Kaarst-Büttgen teil. Bei strahlendem Sonnenschein und inmitten einer lebhaften Atmosphäre konnten zahlreiche positive Gespräche mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern geführt werden.
Diese Gespräche werden in den kommenden Wochen fortgesetzt, um das Interesse an erneuerbaren Energien weiter zu vertiefen und neue Mitglieder zu gewinnen.

Direkt vor Ort konnten eine Reihe von Mitgliedsanträgen eingesammelt werden. Dies zeigt das wachsende Bewusstsein und Engagement der lokalen Gemeinschaft für nachhaltige Energieprojekte.
Die Bürger-Energie-Genossenschaft Sonne-Winde-Wende freut sich darauf, gemeinsam mit den neuen Mitgliedern die Energiewende in der Region voranzutreiben. Insgesamt traten in den letzten Monaten 260 neue Mitglieder der Genossenschaft bei.

Das Hoffest des Lammertzhof bot eine ideale Plattform, um die Ziele und Projekte der Genossenschaft einem breiten Publikum vorzustellen und das Interesse an erneuerbaren Energien zu fördern.
Die positive Resonanz und die zahlreichen neuen Kontakte sind ein vielversprechender Schritt in Richtung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Zukunft für Kaarst, Korschenbroich und die umliegenden Gemeinden.

Stand der BEG SonneWindWende, v.l. Therese Hülser, Anja Latrouite, Jochen Andretzky

120 neue Anteile für die Bürger-Energie-Genossenschaft SonneWindWende Kaarst-Korschenbroich

Die Vorstandsmitglieder der Bürger-Energie-Genossenschaft SonneWindWende machten kräftig Werbung und konnten die ehemalige NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn als prominente Motivatorin gewinnen.

Mit dem bisher „eingefahren“ Kapital plant die Bürger-Energie-Genossenschaft, Projekte auf privaten und städtischen Dächern zu realisieren. Ein Anteil liegt bei 500 Euro und jeder Anteilseigner hat eine Stimme, unabhängig von der Beteiligungssumme.

Die Unterstützung der Kaarster Bürgermeisterin Ursula Baum und von Bärbel Höhn zeigt die Bedeutung des Projekts im Hinblick auf den Klimawandel und die Erhaltung der Artenvielfalt.

Heiner Hannen, als Vorstand der Bürger-Energie-Genossenschaft, warf einen Blick in die Zukunft: „Wir starten mit Fotovoltaikanlagen, planen aber auch den Ausbau von Windkraft, Biogas und der Wärmeversorgung. Die Stadtwerke sehen wir nicht als Konkurrenten, sondern möchten gemeinsam mit ihnen Projekte realisieren“, so Hannen.

Manfred Jung, Banker im Ruhestand, und zuständig für die Finanzen der Bürger-Energie-Genossenschaft erklärte, man plane einen metallverarbeitenden Betrieb in Kaarst und einen Logistikbetrieb in Korschenbroich mit Fotovoltaikanlagen auszustatten, hierfür werde man das bereits vorhandene Eigenkapital verwenden. Natürlich werde sich der Verein um Fördergelder bemühen.

Zum Abschluss sprach Hans-Christian Markert, der Vorsitzende des Kreisumweltausschusses und Mitglied der Kaarster Grünen. Er verkündete: „Ich werde gleich auch Genosse sein“. Außerdem sagte er, dass ihm der Optimismus gefiel, der im Saal herrschte.

Bürger-Energie-Genossenschaft Kaarst-Korschenbroich in der Aula des Gymnasiums in Korschenbroich.

Am Mittwoch, den 05.06.2024, fand in Korschenbroich die 1. Infoveranstaltung der SonneWindWende Bürger-Energie-Genossenschaft statt, die auf eine sehr positive Resonanz stieß. In der gut gefüllten Aula, hielt der renommierte Nachhaltigkeitsberater, Dr. Ralf Resch, einen Gastvortrag zum Thema „Denke global – handle lokal“ mit dem Schwerpunkt Energie. Frau Valérie Lange vom Bündnis Bürgerenergie e.V. steuerte eine inspirierende Videobotschaft bei.

Der Vorstandsvorsitzende Heiner Hannen präsentierte die SonneWindWende Genossenschaft und Manfred Jung, Finanzvorstand der SonneWindWende, gab Einblicke in Finanzen, Projekte sowie praktische und rechtliche Aspekte der Genossenschaft. Im Anschluss stellten sich die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder vor und beantworteten Fragen aus dem Publikum. Zum Abschluss gab es ein gemütliches Get-Together mit den Funktionsträgern der SonneWindWende, bei dem neben sehr viel positive Resonanz auch eine Reihe von Mitgliedsanträgen eingesammelt werden konnten.

Die SonneWindWende hat sich besonders über den Mitgliedsantrag von Dr. Ralf Resch gefreut. Herr Resch übergab den Antrag direkt nach seinem Vortrag an den Vorstand der SonneWindWende.

Außerdem hat er mit Freude das große Interesse und den positiven Spirit bei der Veranstaltung wahrgenommen. Er hofft auf weitere Beitritte zur SonneWindWende Bürger-Energie-Genossenschaft Kaarst-Korschenbroich. Freundlicherweise stellt er uns seinen Vortrag zur Verfügung.

Ines Neunkirch, Manfred Jung und Heiner Hannen - Photo von Carl Herrlich
Ines Neunkirch, Manfred Jung und Heiner Hannen haben die Zukunftspläne der Bürgerenergiegenossenschaft „SonneWindWende“ dargelegt.

Photo von Carl Herrlich

Bereits vor zwei Jahren hatten engagierte Bürger die Idee zur Gründung einer Bürger-Energie-Genossenschaft. Jetzt endlich sind alle Formalien geklärt, und es kann richtig durchgestartet werden.

von Antonella Malomo

KAARST | Bereits Mitte 2022 sind im Rahmen der Aktivitäten von Kaarster for Future und der Arbeitsgruppe Energie Pläne zur Gründung einer Bürger-Energie-Genossenschaft entstanden. Parallel dazu fanden sich im August 2022 beim Zukunftstag des Rhein-Kreis-Neuss in Korschenbroich ebenfalls begeisterte Unterstützer zusammen, woraus im März 2023 schließlich das Klimaforum Korschenbroich ins Leben gerufen wurde.

Ende 2023 beschlossen die beiden Arbeitsgruppen zu kooperieren und gemeinsam an ihrer Vision zu arbeiten. Diese ist es, sukzessive Anlagen zur regenerativen Energiegewinnung auf den Gemeindegebieten Kaarst und Korschenbroich zu realisieren. Dabei möchte man langfristig nicht nur auf Solarenergie setzen, sondern auch die Windenergie nutzen und Biogas einsetzen, um wetterunabhängig Energie produzieren zu können. Der Vorteil ist für die Genossenschaft dabei klar ersichtlich: Die Wertschöpfung in bleibt in der Region und die Bürger gestalten aktiv mit. Die dezentrale Energiewende soll dabei von den Bürgern aktiv gegen den Klimawandel angeschoben werden.

Am 23. Februar 2024 wurde im Ratssaal der Stadt Kaarst von 40 aktiven Gründungsmitgliedern aus beiden Arbeitsgruppen, die alle politisch neutral agieren, die Bürger-Energie-Genossenschaft „SonneWindWende“ Kaarst-Korschenbroich gegründet . Das Startkapital betrug dabei 20.000 Euro. Nach einer erfolgreichen Prüfung durch den Genossenschaftsverband steht die „SonneWindWende“ nun kurz vor der Erlangung der vollen Geschäftsfähigkeit. „Aktuell fehlt nur noch der offizielle Bescheid vom Amtsgericht Neuss, den wir aber spätestens in der ersten Juniwoche erhalten werden“, erklärt der Vorsitzende der Genossenschaft, Heiner Hannen.

„Endlich ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir richtig durchstarten und die Energiewende in beiden Kommunen lokal, dezentral und demokratisch vorantreiben können“, freut sich auch Sprecherin Ines Neunkirch. Man habe sich auch bereits bei allen demokratischen Parteien in beiden Kommunen vorgestellt und sei mit diesen in den Austausch gegangen. Auch mit den Stadtwerken hätten bereits Gespräche stattgefunden. „Bei den Stadtwerken ist es ein wenig kompli- ziert“, erklärt Hannen: „Einerseits stehen wir in direkter Konkurrenz zueinander, andererseits würde eine Kooperation aber mehr als Sinn machen.“ Manfred Jung, der sich in der Genossenschaft um die Finanzen kümmert, fügt hinzu: „Seitens der Stadtwerke hat man uns aber schon erklärt, dass man kurzfristig eher nicht interessiert sei zu kooperieren.“

Als nächstes ginge es aber erst einmal weniger um Kooperationen, sondern viel mehr darum, Fotovoltaikanlagen auf großen Dächern zu montieren. Vielversprechende Gespräche mit potenziellen Dachgebern wurden seitens der Genossen- schaft bereits geführt. Um diese Anlangen bauen zu können, benötigt man allerdings noch Kapital. „Aktuell sprechen wir von einer Summe von ungefähr 200.000 Euro, die wir benötigen, um die ersten ein bis zwei Anlagen zu bauen“, so Jung.

Dieses fehlende Kapital möchte die Gesellschaft nun aus Anteilsverkäufen generieren. Ein Anteil kostet 500 Euro. Maximal kann ein Mitglied bis zu 40 Anteile erwerben. Neben den natürlichen Personen wie Bürgern können auch Firmen, Vereine und Institutionen wie Kommunen Mitglieder werden. Angestrebt ist auch eine enge Kooperation mit der lokalen Verwaltung und der Wirtschaft. „Wir würden uns auch über Mitglieder aus Willich und Meerbusch freuen. Theoretisch können wir bis zu einem Umkreis von 50 Kilometern, jeden aufnehmen“, so Ines Neunkirch.

„Mittelfristig ist das wirklich für jeden Bürger eine gute Investition“, glaubt Hannen. Ziel sei es, in drei bis vier Jahren auch Dividenden von bis zu drei Prozent an die Mitglieder auszuschütten. „Man hilft also nicht nur, aktiv etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, sondern kann so auch mittelfristig sein Geld gut anlegen“, sagt Hannen. Dies sei besser als ein Sparbuch in der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Natürlich gäbe es auch die Möglichkeit seine Anteile zu verschenken oder zu vererben. Das angelegte Geld sei in jedem Fall sicher.